Deutschkonzept in der Sekundarstufe

Das Deutschkonzept der Sekundaria zeichnet sich insbesondere durch die Abschaffung der äußeren Differenzierungskriterien DaM (Deutsch als Muttersprache) und DaF (Deutsh als Fremdsprache) aus. Deutschmuttersprachler und Deutschlerner werden dabei zur Hälfte der Deutschwochenstunden im Klassenverband, also gemeinsam, unterrichtet. In den übrigen Wochenstunden erfolgt der Deutschunterricht in kleineren, leistungsdifferenzierten Lerngruppen, die in die Sprachniveaus A, B, und C unterteilt sind. Dieses Kurssystem ist durchlässig, das heißt, dass auch innerhalb des Schuljahres die Zugehörigkeit zu einer Lerngruppe an den individuellen Leistungsstand angepasst werden kann.  In den C-Kursen ist zusätzlich ein Förderunterricht integriert. Dadurch, dass es der unterrichtenden Fachlehrkraft so möglich ist, besser auf die individuellen Stärken und die vergleichbaren sprachlichen Defizite einer geringeren Anzahl von Schülern einzugehen, wird eine effiziente Sprachförderung erzielt.

Lerngruppenverbund als durchlässiges System: Leistungsdifferenzierung und Individualisierung

Die Lerngruppen sind in ihrem Verbund als ein durchlässiges Kurssystem organisiert. Dadurch, dass der Verlauf eines Schuljahrs durch die Vorgaben des Schulcurriculums in Lernabschnitte eingeteilt ist und neben der sukzessiven Abfolge der im Deutschunterricht behandelten Themen auch die entsprechende Anzahl schriftlicher Leistungserhebungen für alle Lehrkräfte verbindlich vorgegeben ist, kann es nach jedem Lernabschnitt zu einem begründeten Wechsel eines Schülers in eine andere Lerngruppe kommen, in der er individuell besser gefördert oder gefordert werden kann. Das „Neue Deutschkonzept“ beinhaltet neben seiner leistungsdifferenzierenden Konstituierung somit auch ein individualisierendes Korrektiv, wodurch auf die qualitativ unterschiedlichen (und unterschiedlich schnellen) Lernfortschritte von Schülern angemessen reagiert werden kann.

Binnendifferenzierung und autonomes Lernen

Um die Vorteile eines gemeinsamen Deutschunterrichts im Klassenverband nutzen zu können, muss auf die Tatsache, dass die jeweiligen Klassen sowohl bezüglich ihrer sprachlichen Kompetenzen als auch in vielerlei anderer Hinsicht äußerst heterogene Lerngruppen darstellen, pädagogisch adäquat reagiert werden.

Dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler einer Jahrgangsstufe auch lerngruppenübergreifend im Klassenverband unterrichtet werden, kommt der Binnendifferenzierung ein hoher Stellenwert zu.  Es gilt dabei, die individuellen Stärken von Schülern zu erkennen und zu nutzen, auf individuelle Defizite von Schülern angemessen zu reagieren und gemeinsame Erfolgserlebnisse zu schaffen. Neben verschiedenen Sozialformen erhalten dabei auch kooperative und autonome Lernformen eine besondere Bedeutung, wodurch Lernen nicht nur als Wissensaneignung verstanden wird, sondern auch als ein sozialer Prozess, in dem auch soziale und kommunikative Kompetenzen gefördert werden.

Klasse 7 und 8

Das Deutschkonzept für die Klassen 7 und 8

  • Die beiden Klassen einer Jahrgangsstufe (also 7a/7b und 8a/8b) werden in drei gleich große Deutschgruppen unterteilt, sodass wie schon in Klasse 5 und 6 kleine Lerngruppen entstehen und die Schüler individuell betreut werden können.
  • Der jeweilige Lehrer einer Deutschgruppe unterrichtet kotinuierlich 5 Wochenstunden in seiner Deutschgruppe. Dadurch kann der Lehrer noch gezielter auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler eingehen und diese entsprechend ihrem Deutschniveau fördern.
  • Die Sprachstanderhebung, die am Ende eines Schuljahres durchgeführt wird, bildet die Grundlage für die Einteilung der Lerngruppen:

Jede der drei Deutschgruppen ist bewusst eine bezüglich des Deutschniveaus der Schüler heterogen zusammengesetzte Lerngruppe, die aus Schülern der Klasse a und Klasse b besteht. Somit wird gewährleistet, dass die drei Deutschgruppen dieselben Lernvoraussetzungen mitbringen und der Lernstoff wie gehabt parallel unterrichtet werden kann.

Warum wir uns für eine heterogene Gruppenbildung in 7 und 8 entschieden haben:

  • Die Schüler bringen durch eine heterogene Zusammensetzung unterschiedliche Interessen, Wissen, Lern- und Arbeitsverhalten sowie Motivation mit in den Deutschunterricht und die Schüler nutzen zumeist auch verschiedene Lernwege.

       Was bringt Heterogenität den einzelnen Schülern?

  • Heterogenität ist eine Bereicherung für den Unterricht, denn Vielfalt wird in Bezug auf das Lernen als Chance verstanden
  • Schüler profitieren von dem Vorwissen und den Erfahrungen ihrer Mitschüler. Leistungsschwächere Schüler lernen also auch von leistungsstärkeren.
  • Die Schüler schauen sich Lernmethoden von ihren Mitschülern ab und erschließen sich so auch neue Wege, Unterrichtsinhalte zu verstehen und Wissen zu festigen.
  • Beim Lernen in heterogenen Klassen werden die sozialen Kompetenzen der Kinder gefördert. Sie lernen, sich eigenständig in Gruppen Themeninhalte zu erarbeiten und dabei  anderen Schülern zu helfen. Auf diese Weise lernen die Schüler, andere Menschen wahrzunehmen, ihnen zuzuhören, mit ihnen zu kooperieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
  • Diese sozialen und organisatorischen Kompetenzen sind neben dem Fachwissen in der heutigen Arbeitswelt grundlegend gefragt und eröffnen später vielfältige Möglichkeiten.

Das Deutschkonzept der Klassen 5-8 sieht eine möglichst individuelle und vielfältige Förderung jedes einzelnen Schülers vor, sodass ab Klasse 9 -12 der Unterricht im Klassenverband organisiert warden kann.

 

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