In Erinnerung an den Attentat in Madrid (11. März 2004)

Rodolfo stieg in den Zug, weil er dort lernen konnte, und im Auto hatte er das Gefühl, Zeit zu verschwenden. Von seiner Ausbildung her war er Ingenieur, unterrichtete aber gern Mathematik und bereitete sich darauf vor, Lehrer an einem Gymnasium zu werden. Kurz davor hatte er eine Wohnung gekauft und organisierte seine Hochzeit, um Ana, seine Freundin seit der Schulzeit, zu heiraten.

Am 11. März 2004 blieb für Rodolfos Familie die Welt stehen. Seitdem hat sein Vater, Juan Benito Valenciano, im Gedenken und zur Verteidigung der Werte seines Sohnes eine sehr wichtige soziale und pädagogische Arbeit mit der Stiftung Rodolfo Benito Samaniego und seit diesem Jahr als Präsident der Stiftung für Opfer des Terrorismus geleistet.

Die Schüler*innen des Colegio Alemán Santa Cruz de Tenerife hatten dank der direkten Aussage von Juan Benito Valenciano die Gelegenheit, dieser Geschichte ein Gesicht zu geben und die emotionalen und sozialen Folgen des Terrorismus in Spanien aus nächster Nähe zu erfahren.

Der Besuch ist Teil eines Bildungsprojekts, das von dem Innenministerium und Bildungsministerium zusammen mit dem Zentrum für die Erinnerung an die Opfer des Terrorismus und der Stiftung „Víctimas del Terrorismo“ organisiert wird. Im Rahmen dieses Projekts mit dem Titel „Erinnerung und Prävention des Terrorismus“ haben sich die Schüler*innen der Oberstufe und Klassen 10 der Deutschen Schule Santa Cruz de Tenerife in den Wochen vor dem Vortrag mit den Merkmalen des nationalen und internationalen Terrorismus sowie seine soziale, wirtschaftliche und politische Auswirkungen auseinandergesetzt. So haben sie in Ciencias Sociales den rechtsextremen (Triple A, BVE usw.) und linken (GRAPO, RAF, FARC usw.), dschihadistischen (ISIS, Al Qaida, Boko Haram ) und nationalistischen Terrorismus  (ETA, IRA) genauer kennengelernt.

Vielen Dank an Juan Benito Valenciano und die Organisatoren des Ministeriums, die die Erinnerung wach halten und uns an diese sehr verheerende Episode in der spanischen Geschichte erinnert haben.

Marie Mertens

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