Am 23. Dezember 1988 griff ein Kommando der Terrororganisation ETA die Alsasua-Kaserne (Navarra) an und verletzte dabei einen Guardia Civil-Agenten schwer, der ein Bein verlor, nachdem er auf eine Sprengfalle getreten war. Der Name des Opfers ist José Aguilar, er war 26 Jahre alt und wollte heiraten und seinen Sohn kennenlernen, der kurz vor der Geburt stand. Von diesem Moment an veränderte sich aber sein Leben.
Die Schüler des Colegio Alemán Santa Cruz de Tenerife hatten dank des emotionalen und intensiven Vortrags von José Aguilar die Gelegenheit, dieser Geschichte ein Gesicht zu geben und die emotionalen und sozialen Folgen des Terrorismus in Spanien genauer kennenzulernen.
Der Besuch ist Teil eines Bildungsprojekts, das vom Innenministerium und Bildungsministerium zusammen mit dem Zentrum für die Erinnerung an die Opfer des Terrorismus und der Stiftung „Víctimas del Terrorismo“ organisiert wird. Im Rahmen dieses Projekts mit dem Titel „Erinnerung und Prävention des Terrorismus“ haben sich die Schüler*innen der Oberstufe und Klassen 10 der Deutschen Schule Santa Cruz de Tenerife in den Wochen vor dem Vortrag mit den Merkmalen des nationalen und internationalen Terrorismus sowie seinen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen auseinandergesetzt. So haben sie in Ciencias Sociales den rechtsextremen (Triple A, BVE usw.) und linken (GRAPO, RAF, FARC usw.), dschihadistischen (ISIS, Al Qaida, Boko Haram ) und nationalistischen Terrorismus (ETA, IRA) genauer kennengelernt.
Wir bedanken uns herzlich bei José Aguilar für seinen Vortrag und vor allem, weil er die Schüler dazu ermutigte, über die Bedeutung von Rache, Angst sowie die sozialen, physischen und emotionalen Folgen terroristischer Gewalt nachzudenken.
Marie Mertens